terça-feira, 31 de agosto de 2010

Wenn es nur möglich wäre...



"If love were what the rose is,
And I were like the leaf,
Our lives would grow together
In sad or singing weather,
Blown fields or flowerful closes,
Green pleasure or gray grief;
If love were what the rose is,
And I were like the leaf.

If I were what the words are,
And love were like the tune,
With double sound and single
Delight our lips would mingle,
With kisses glad as birds are
That get sweet rain at noon;
If I were what the words are,
And love were like the tune.

If you were life, my darling,
And I your love were death,
We’d shine and snow together
Ere March made sweet the weather
With daffodil and starling
And hours of fruitful breath;
If you were life, my darling,
And I your love were death."

A. C. Swinburne, Poemas, Relógio D' Água, 2005, p. 86.

domingo, 29 de agosto de 2010

Die Augen der Liebe...



"Porém, quando aproxima a luz e lança a claridade sobre os segredos do leito, deparou com a mais encantadora e doce de todas as feras selvagens: Cupido em pessoa, o formoso deus, que repousava num quadro repleto de formosura!(...) Esgotada já e sem esperança de salvação, recuperou no entanto a presença de espírito, ao remirar uma e outra vez a beleza do rosto divino. Contempla uma nobre cabeleira num vulto de ouro e embebida em ambrósia, um colo de leitosa alvura, umas faces rosadas, uns anéis de cabelo esparzidos e harmoniosamente enredados, ora a pender para a frente ora para trás, cujo brilho era de tal maneira fulgurante que fazia vacilar a própria luz da lucerna. Pelos ombros do deus alado, resplandecia uma penugem, com a candura das flores cintilantes, bafejadas pelo orvalho. E embora as asas estivessem em repouso, a fofinha e delicada plumagem das pontas bulia, sem parar, em caprichoso estremecimento. O restante corpo era tão macio e brilhante que nem a própria Vénus se podia envergonhar de o trazer ao mundo. Aos pés do leito, jaziam arco, alijava e flechas, propícias armas do poderoso deus."

Apuleio, Conto de Amor e Psique, Lisboa: Biblioteca Editores Independentes, 2010, pp. 79-80.

Bitte, mach keine Versprechung...



"PERDICAN
Não sabes ler; mas sabes o que dizem estes bosques e estes prados, estes ribeiros cálidos, estes belos campos cobertos de trigo, toda esta natureza magnífica de juventude. Reconheces os milhares de irmãos, e a mim como sendo um deles; levanta-te, serás minha mulher, e criaremos raízes juntos na seiva do mundo todo-poderoso."

Alfred de Musset, Com o amor não se brinca, Bicho do Mato, s/ d., p. 77

quinta-feira, 26 de agosto de 2010

Geständnis









"»Ich kann nicht mehr«, sagte das Mädchen plötzlich, »ich kann nicht mehr, es ist unmenschlich, was du verlangst. Es gibt Männer, die unsittliche Sachen von einem Mädchen verlangen, aber ich meine fast, was du von mir verlangst, wäre noch unsittlicher als die Sachen, die andere Männer von einem Mädchen verlangen.«
Murke seufzte. »Mein Gott«, sagte er, »liebe Rina, das muss ich alles wieder rausschneiden, sei doch vernünftig, sei lieb und beschweige mir wenigstens noch fünf Minuten Band.«"

Heinrich Böll, Contos irónicos, Publicações Europa-América, s. d., s. 222.

terça-feira, 24 de agosto de 2010

Das möchte ich dir gern sagen...



"Ich denke dein, wenn mir der Sonne schimmer
Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
In Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
Der Staub sich hebt,
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
Der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh' ich oft zu lauschen,
Wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O wärst du da!"

J. W. Goethe, Klassische Gedichte und nahezu unbekannte Werke, Geneva: Hardcover Taschenbuch Eurobooks, 1998, s. 77-78.

sexta-feira, 20 de agosto de 2010

Alles hat eine Ende...



"Auf die Dauer ist kein Verlass:
Nicht einmal der Fromme,
der täglich zu Messe geht,
nicht einmal der Geduldige, der Künstler des Wartens,
nicht einmal der Treue,
der ohne Beirrung immer für dich sein wird,
kann ihrer ein Leben lang sicher sein.
Zu wissen glaube ich,
dass sie möglich nur wird,
wenn es gelingt,
bei meiner Sache zu bleiben
und dabei behutsam zu sein,
aufmerksam, langsam,
voll Geistesgegenwart bis in die Fingerspitzen.
Und was ist die Sache,
bei der ich zu bleiben habe?
Sie wird in der Zuneigung
zu den Lebendigen erscheinen
- dem einen von ihnen-
und in dem Bewusstsein einer Verbundenheit
(und sei es bloss Einbildung)."

Peter Handke, Poema à Duração, Lisboa: Assírio & Alvim, 2002, s. 40-42

quinta-feira, 19 de agosto de 2010

Ein Brief für dich...



"Alle, welche dich suchen, versuchen dich.
 Und die, so dich finden, binden dich
 an Bild und Gebärde.

 Ich aber will dich begreifen
 wie dich die Erde begreif;
 mit meinem Reifen
 reift
 dein Reich.

 Ich will von dir keine Eitelkeit,
 die dich beweist.
 Ich weiss, dass die Zeit
 anders heisst
 als du."


Rainer Maria Rilke, O Livro de Horas, Lisboa: Assírio & Alvim, 2009, s. 218

quarta-feira, 18 de agosto de 2010

Es ist nun so...



"Es treibt dich fort von Ort zu Ort,
 Du weisst nicht mal warum;
 Im Winde klingt ein sanftes Wort,
 Schaust dich verwundert um.

 Die Liebe, die dahinten blieb,
 Sie ruft dich sanft zurück:
 O komm zurück, ich hab dich lieb,
 Du bist mein einzges Glück!

 Doch weiter, weiter, sonder Rast,
 Du darfst nicht stille stehn.
 Was du so sehr geliebet hast
 Sollst du nicht wiedersehn."

Henrich Heine, Gedichte, Stuttgart: Reclam, 1993, s. 59

terça-feira, 17 de agosto de 2010

Das ist Leben...



"Senhora mãe e rainha minha, aqui estou eu indo para Espanha, donde não voltarei, em Mafra sei que se constrói um convento por causa de voto em que fui parte, e nunca ninguém de cá me levou a vê-lo, há nisto muita coisa que não sei entender, Minha filha e futura rainha, não retires ao tempo que deve ser de oração o tempo de vãos pensamentos, tais são esses, a real vontade de teu pai e senhor nosso quis que se levantasse o convento, a mesma real vontade quer que vás para Espanha e o convento não vejas, só a vontade de el-rei prevalece, o resto é nada, então é nada esta infanta que eu sou, nada os homens que vão além, nada este coche que nos leva, nada aquele oficial que ali vai à chuva e olha para mim, nada, Assim é, minha filha e quanto mais se for prolongando a tua vida, melhor verás que o mundo é como uma grande sombra que vai passando para dentro do nosso coração, por isso o mundo se torna vazio e o coração não resiste, oh, minha mãe, que é nascer, Nascer é morrer, Maria Bárbara."

José Saramago, Memorial do Convento, Lisboa: Editorial Caminho, 1982, p. 308-9.

terça-feira, 10 de agosto de 2010

Ich wünsche...



"Wenn ich ein Vöglein wär,
Und auch zwei Flüglein hätt',
Flög ich zu dir;

Weil's aber nicht kann sein,
Bleib ich allhier.

Bin ich gleich weit von dir,
Bin doch im Schlaf bei dir,
Und red' mit dir:
Wenn ich erwachen tu,
bin ich allein.

Es vergeht keine Stund' in der Nacht,
Da mein Herze nicht erwacht,
Und an dich denkt,
Daß du mir viel tausendmal
Dein Herz geschenkt."

Volkslied, in http://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/voeglein.html

segunda-feira, 9 de agosto de 2010

Unsagbar traurig bin ich heute!



"Wie kommt's, daß du so traurig bist,
Da alles froh erscheint?
Man sieht dir's an den Augen an;
Gewiß! du hast geweint.


«Und hab' ich einsam auch geweint,
So ist's mein eigner Schmerz,
Und Tränen fließen gar so süß,
Erleichtern mir das Herz.»


Die frohen Freunde laden dich:
O, komm an unsre Brust!
Und was du auch verloren hast,
Vertraure den Verlust.


«Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht,
Was mich, den Armen quält.
Ach nein, verloren hab' ich's nicht,
So sehr es mir auch fehlt.»


So raffe den dich eilig auf,
Du bist ein junges Blut.
In deinen Jahren hat man Kraft
Und zum Erwerben Mut.


«Ach, nein, erwerben kann ich's nicht,
Es steht mir gar zu fern.
Es weilt so hoch, es blinkt so schön,
Wie droben jener Stern.»


Die Sterne, die begehrt man nicht,
Man freut sich ihrer Pracht,
Und mit Entzücken blickt man auf
In jeder heitern Nacht.


«Und mit Entzücken blick' ich auf
So manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich,
So lang ich weinen mag.»"

Johann Wolfgang von Goethe, Trost der Tränen, in http://www.autoren-gedichte.de/goethe/trost-der-traenen.htm

quinta-feira, 5 de agosto de 2010

Zu schwer!



"Er war berauscht von dem Feste, an dem er nicht teilgehabt, und müde von Eifersucht. Wie früher, ganz wie früher war es gewesen! Mit erhitztem Gesicht hatte er an dunkler Stelle gestanden, in Schmerzen um euch, ihr Blonden, Lebendigen, Glücklichen, und war dann einsam hinweggegangen. Jemand müßte nun kommen! Ingeborg müßte nun kommen, müßte bemerken, daß er fort war, müßte ihm heimlich folgen, ihm die Hand auf die Schulter legen und sagen: Komm herein zu uns! Sei froh! Ich liebe dich!… Aber sie kam keines Weges. Dergleichen geschah nicht. Ja, wie damals war es, und er war glücklich wie damals. Denn sein Herz lebte. Was aber war gewesen während all der Zeit, in der er das geworden, was er nun war? – Erstarrung; Öde; Eis; und Geist! Und Kunst!…
    Er entkleidete sich, legte sich zur Ruhe, löschte das Licht. Er flüsterte zwei Namen in das Kissen hinein, diese paar keuschen, nordischen Silben, die ihm seine eigentliche und ursprüngliche Liebes-, Leides- und Glückesart, das Leben, das simple und innige Gefühl, die Heimat bezeichneten. Er blickte zurück auf die Jahre seit damals bis auf diesen Tag. Er gedachte der wüsten Abenteuer der Sinne, der Nerven und des Gedankens, die er durchlebt, sah sich zerfressen von Ironie und Geist, verödet und gelähmt von Erkenntnis, halb aufgerieben von den Fiebern und Frösten des Schaffens, haltlos und unter Gewissensnöten zwischen krassen Extremen, zwischen Heiligkeit und Brunst hin und her geworfen, raffiniert, verarmt, erschöpft von kalten und künstlich erlesenen Exaltationen, verirrt, verwüstet, zermartert, krank – und schluchzte vor Reue und Heimweh.
     Um ihn war es still und dunkel. Aber von unten tönte gedämpft und wiegend des Lebens süßer, trivialer Dreitakt zu ihm herauf."

Thomas Mann, Tonio Kröger. Mario und der Zauberer, Frankfurt: Fischer Taschenbuch Verlag, 1990, s. 64

segunda-feira, 2 de agosto de 2010

Poetisch...



"Alles Leben ist ein ununterbrochener Strom - Leben kommt nur vom Leben und so fort. Höhere Erklärung des Lebens."

Fragmentos de Novalis, selecção, tradução e desenhos de Rui Chafes, Lisboa: Assírio & Alvim, 2000, s. 50