domingo, 27 de fevereiro de 2011

Nur so...


"An meinem dunklen Liebeshimmel,
bist Du der aller leuchtend' Stern,
in meinem Herzen herrscht Gewimmel,
denn Du mir nah und doch so fern!

Wie gern ich würde Dich erreichen,
das Licht und Dich für mich gewinnen,
wie kann ich Dir das Herz erweichen,
wie kann mein Herz dem Bruch entrinnen?"

Baufritze, Unerrreichbar , in http://www.gedichte.vu/

domingo, 20 de fevereiro de 2011

Wo bist du?



"Es war einmal eine schöne Prinzessin mit Namen Momo, die ging in Samt und Seide und wohnte hoch über der Welt auf einem schneebedeckten Berggipfel in einem Schloss aus buntem Glas.
  Sie hatte alles, was man sich wünschen kann, sie ass nur die feinsten Speisen und trank nur den süssesten Wein. Sie schlief auf seidenen Kissen und sass auf Stühlen aus Elfenbein. Sie hatte alles - aber sie war ganz allein. (...)
  Eines Tages geschah es jedoch, dass der Zauberspiegel ihr ein Bild mitbrachte, das ihr mehr bedeutet als alle anderen. Es war das Spiegelbild eines jungen Prinzen. Als sie es erblickt hatte, bekam sie so grosse Sehnsucht nach ihm, dass sie umbedingt zu ihm wollte.  Aber wie sollte sie das anfangen? (...)
   Sie hatte gewartet und gewartet, aber der Prinz war nicht gekommen."

Michael Ende, Momo, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1992, s. 49-51

Du wirst es nicht bemerken!




"Sei Du glücklich und zufrieden,
fühl Dich wohl und ganz geborgen,
lass mich allein mit meinem Schmerz,
mit meinem Leid und meinen Sorgen.

Sei Du glücklich nur das zählt,
geh' Dein Leben wohlgeniessen,
lass mich allein mit meinem Kummer,
mit meinem ewig'n Tränengiessen.

Sei Du glücklich, Du hast es verdient,
vergiss alles was Du versprochen,
lass mich allein mit meinem Herzen,
welches Du schon längst gebrochen.
 
Sei Du glücklich aber werde nicht,
davon blind und so besessen,
lass mich allein mit mein'n Gedichten,
welche Du schon längst vergessen.

Sei Du glücklich, ach ich gönne es dir,
Du darfst dein Glück doch nicht versäumen,
lass mich allein mit meinen Wünschen,
lass mich allein mit meinen Träumen."

Baufritze, Lass mich allein, in http://www.gedichte.vu/

sexta-feira, 18 de fevereiro de 2011

Vergiss es nicht!



"Es ist kein Tag so streng und heiss,
Des sich der Abend nicht erbarmt,
Und den nicht gütig, lind und leis
Die mütterliche Nacht umarmt.


Auch du, mein Herz, getröste dich,
So heiss dein Sehnen dich bedrängt,
Die Nacht ist nah, die mütterlich
In sanfte Arme dich empfängt.


Es wird ein Bett, es wird ein Schrein
Dem ruhenlosen Wandergast
Von fremder Hand bereitet sein,
Darin du endlich Ruhe hast.


Vergiss es nicht, mein wildes Herz,
Und liebe sehnlich jede Lust
Und liebe auch den bittren Schmerz,

Eh du für immer ruhen musst.


Es ist kein Tag so streng und heiss,
Des sich der Abend nicht erbarmt,
Und den nicht gütig, lind und leis
Die mütterliche Nacht umarmt."

Hermann Hesse, Vergiss es nicht, in http://www.gedichte.vu/

segunda-feira, 14 de fevereiro de 2011

An diesem Tag...



"Ich ruhe still im hohen grünen Gras
Und sende lange meinen Blick nach oben,
Von Grillen rings umschwirrt ohn Unterlaß,
Von Himmelsbläue wundersam umwoben.

Und schöne weiße Wolken ziehn dahin
Durchs tiefe Blau wie schöne stille Träume; -
Mir ist, als ob ich längst gestorben bin
Und ziehe selig mit durch ewge Räume."

Hermann Allmers, "Feldeinsamkeit", in http://www.gedichte.vu/

domingo, 13 de fevereiro de 2011

Es ist was es ist...



"Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe"

Erich Fried, "Was es ist", in http://www.gedichte.vu/

quarta-feira, 9 de fevereiro de 2011

Aus Angst und Einsamkeit...


"Still doch! Es war ja der Wind nur,
Welcher dich fürchten gemacht.
Sieh, alle Dinge sind nur
Wandelnde Schatten der Nacht.

Aber das Auge erhellt sie
Mehr als die Sonne vermag,
Schenkt ihnen Leben und stellt sie
In den taumelnden Tag."

Alexander von Bernus , in http://www.gedichte.vu/

terça-feira, 1 de fevereiro de 2011

I möchte weinen...


"Ich möchte weinen, doch ich kann es nicht;
Ich möcht mich rüstig in die Höhe heben,
Doch kann ichs nicht; am Boden muß ich kleben,

Umkrächzt, umzischt von eklem Wurmgezücht.

Ich möchte gern mein heitres Lebenslicht,
Mein schönes Lieb, allüberall umschweben,
In ihrem selig süßen Hauche leben -
Doch kann ichs nicht, mein krankes Herze bricht.

Aus dem gebrochnen Herzen fühl ich fließen
Mein heißes Blut, ich fühle mich ermatten,
Und vor den Augen wirds mir trüb und trüber.

Und heimlich schauernd sehn ich mich hinüber
Nach jenem Nebelreich, wo stille Schatten
Mit weichen Armen liebend mich umschließen."

Heinrich Heine, Buch der Lieder, in http://www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Gedichte/BdL/