"Es war einmal eine schöne Prinzessin mit Namen Momo, die ging in Samt und Seide und wohnte hoch über der Welt auf einem schneebedeckten Berggipfel in einem Schloss aus buntem Glas.
Sie hatte alles, was man sich wünschen kann, sie ass nur die feinsten Speisen und trank nur den süssesten Wein. Sie schlief auf seidenen Kissen und sass auf Stühlen aus Elfenbein. Sie hatte alles - aber sie war ganz allein. (...)
Eines Tages geschah es jedoch, dass der Zauberspiegel ihr ein Bild mitbrachte, das ihr mehr bedeutet als alle anderen. Es war das Spiegelbild eines jungen Prinzen. Als sie es erblickt hatte, bekam sie so grosse Sehnsucht nach ihm, dass sie umbedingt zu ihm wollte. Aber wie sollte sie das anfangen? (...)
Sie hatte gewartet und gewartet, aber der Prinz war nicht gekommen."
Michael Ende, Momo, München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1992, s. 49-51
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