sábado, 29 de janeiro de 2011

So ist es...


"Suponho que a doença e a fraqueza são coisas egoístas e obrigam os nossos olhos interiores a virarem- -se para dentro de nós próprios, enquanto a saúde e a força dão largas ao amor, e quer em pensamento, quer em sentimento, ele pode vaguear à sua vontade."

Bram Stoker, Drácula, Livros de Bolso Europa-América,2010, p. 141

quarta-feira, 26 de janeiro de 2011

Wie kommts...



"Wie kommts, dass du so traurig bist,
da alles froh erscheint?
Man sieht dir's an den Augen an,
gewiss, du hast geweint.

«Und hab ich einsam auch geweint,
so ist's mein eigner Schmerz.
Und Tränen fließen gar so süß,
erleichtern mir das Herz.»

Die frohen Freunde laden dich:
O, komm an unsre Brust!
Und was du auch verloren hast,
vertraue den Verlust.

«Ihr lärmt und rauscht und ahnet nicht,
was mich, den Armen, quält.
Ach nein, verloren hab ich's nicht,
so sehr es mir auch fehlt.»

So raffe denn dich eilig auf.
Du bist ein junges Blut.
In deinen Jahren hat man Kraft
und zum Erwerben Mut.

«Ach nein, erwerben kann ich's nicht,
es steht mir gar zu fern.
Es weilt so hoch, es blinkt so schön,
wie droben jeder Stern.»

Die Sterne, die begehrt man nicht,
man freut sich ihrer Pracht,
und mit Entzücken blickt man auf,
in jeder heitren Nacht.

«Und mit Entzücken blick ich auf
so manchen lieben Tag;
verweinen laßt die Nächte mich,
so lang ich weinen mag.»"

Johann Wolfgang von Goethe , Trost in Tränen, in http://www.geburtstags-feste.de/gedichte-wolfgang-goethe-2.html

sábado, 22 de janeiro de 2011

Und deshalb...



"Ich kenn einen Jäger, man heißt ihn »Tod«:
Seine Wang ist blass, sein Speer ist rot,
Sein Forst ist die Welt, er zieht auf die Pirsch,
Und jaget Elen und Edelhirsch.

Im Völkerkrieg, auf blutigem Feld,
Ist's, wo er sein Kesseltreiben hält;
Hass, Ehrsucht und Geizen nach Ruhmesschall.

Nicht fürcht ich ihn selber, wie nah er auch droht,
Doch wohl seine Rüden: Gram, Krankheit und Not,
Die Meute, die stückweis das Leben zerfetzt
Und zögernd uns in die Grube hetzt."

Theodor Fontane, Ein Jäger, in http://www.gedichte.levrai.de/gedichte_von/fontane_theodor_fontane_gedichte.htm

terça-feira, 18 de janeiro de 2011

Angst...



"O meine Seele ist in Angst gefangen,
Daß sie die großen Höhen nie erreiche,
Und ewig fern und ferner nur entweiche
Der Jugendtraum dem heißen Herzverlangen.

O welch ein Schrecken, welch ein tiefes Grauen,
Nach Jahren wie ein Tier dahinzukriechen,

Von einem Tag zum andern hinzusiechen,
Selbst ohne Scham auf meine Jugend schauen.

O Hände, Hände, daß sie mich befreien,
Daß dieser Fluch mir von den Augen falle,
Daß meine Taten nicht den Geist entweihen,

Daß nicht das Tier in mir mich ganz umkralle,
Und Geist und Herz sich ganz der Tiefe leihen,
Und das Erhabne schnell in mir zerfalle."

Georg Heym, Frühwerk, in http://gedichte.xbib.de/Heym_gedicht_O+meine+Seele+ist+in+Angst+gefangen+....htm

sábado, 15 de janeiro de 2011

Und so die Liebe...



"Espantado meu olhar com teus cabelos
Espantado meu olhar com teus cavalos
E grandes praias fluidas avenidas
Tardes que oscilam demoradas
E um confuso rumor de obscuras vidas
E o tempo sentado no limiar dos campos
Com seu fuso sua faca e seus novelos

Em vão busquei eterna luz precisa"

Sophia de Mello Breyner Andresen, Assim o Amor,  in “Obra Poética” (http://www.citador.pt/poemas.php?op=10&refid=201009010910)

quinta-feira, 13 de janeiro de 2011

terça-feira, 11 de janeiro de 2011

Ein Garten...



"Ich ging in den Garten der Liebe
Und sah, was ich niemals geschaut:
Eine Kapelle war, wo im Grünen

Als Kind ich einst spielte, gebaut.

Und die Pforten waren verschlossen,
und Du sollst nicht stand über der Tür;
So wandte ich mich zum Garten
Und suchte nach Blumen wie früh’r.

Statt Blumen fand ich dort Gräber
Und Grabsteine um sie herum
Gingen Priester in Scharen in schwarzen Talaren,
Die spießten mit Stangen mein Glück und Verlangen."

William Blake, Der Garten der Liebe, in http://www.gedichte.vu/

domingo, 9 de janeiro de 2011

Sehnsucht nach Leben



"Alles liebet, alles scherzet
In der fröhlichen Natur;
Alles küsset, alles herzet
Auf den Höhn, in Wald und Flur!

Lässt der holde Lenz sich nieder,
Sanft umschwärmt vom lauen West,
Senkt der Vogel sein Gefieder,
Bauet liebend sich ein Nest.

Und der Löwe flieht das Morden,
Das sonst höchste Lust ihm schafft;
Er verlässt der Brüder Horden,
Huldigt Amors Zauberkraft.

Und dir soll ich mich entziehen,
Die uns menschlich fühlen lehrt?
Liebe! ach, dich soll ich fliehen,
Die der Tiger selbst verehrt?

Ich allein nur soll dich meiden,
Holde Spenderin der Lust?
Ich soll wilde Tiere neiden
Um das Fühlen ihrer Brust?

Nein! dem schönsten aller Triebe
Sei mein fühlend Herz geweiht!
Schenke mir Themirens Liebe,
Amor, Gott der Zärtlichkeit!"

Franz Grillparzer, Sehnsucht nach Liebe, in http://www.gedichte-fuer-alle-faelle.de/liebesgedichte/index.php?fnr=9&szaehler=2d

sexta-feira, 7 de janeiro de 2011

Was soll nur werden?



"In den Bäumen kann ich keine Bäume mehr sehen.
Die Äste haben nicht die Blätter, die sie in den Wind halten.
Die Früchte sind süß, aber ohne Liebe.
Sie sättigen nicht einmal.
Was soll nur werden?
Vor meinen Augen flieht der Wald,
vor meinem Ohr schließen die Vögel den Mund,
für mich wird keine Wiese zum Bett.
Ich bin satt vor der Zeit
und hungre nach ihr.
Was soll nur werden?

Auf den Bergen werden nachts die Feuer brennen.
Soll ich mich aufmachen, mich allem wieder nähern?

Ich kann in keinem Weg mehr einen Weg sehen."

Ingeborg Bachmann, Entfremdung, in http://www.gedichte.vu/

sábado, 1 de janeiro de 2011

Am ersten Tag des Jahres...


"Ein neues Jahr hat neue Pflichten.
Ein neuer Morgen ruft zu frischer Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spat."

Johann Wolfgang von Goethe, in http://www.deanita.de/neujahr.htm#Neujahrswunsch