terça-feira, 18 de janeiro de 2011

Angst...



"O meine Seele ist in Angst gefangen,
Daß sie die großen Höhen nie erreiche,
Und ewig fern und ferner nur entweiche
Der Jugendtraum dem heißen Herzverlangen.

O welch ein Schrecken, welch ein tiefes Grauen,
Nach Jahren wie ein Tier dahinzukriechen,

Von einem Tag zum andern hinzusiechen,
Selbst ohne Scham auf meine Jugend schauen.

O Hände, Hände, daß sie mich befreien,
Daß dieser Fluch mir von den Augen falle,
Daß meine Taten nicht den Geist entweihen,

Daß nicht das Tier in mir mich ganz umkralle,
Und Geist und Herz sich ganz der Tiefe leihen,
Und das Erhabne schnell in mir zerfalle."

Georg Heym, Frühwerk, in http://gedichte.xbib.de/Heym_gedicht_O+meine+Seele+ist+in+Angst+gefangen+....htm

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